Blaue Funken



Chronik 1950-1959

1949/50

Der Fastelovend 1949/50 brachte dann auch den Erfolg der mühsamen Arbeit. Die neuen Uniformen waren da, dazu neue Mützen und was sonst so dazu gehört. Neue Hüte sollten im nächsten Jahr beschafft werden und dann werden die Funken wieder komplett ausgerüstet sein. Appelle wurden abgehalten, exerziert, und tanzen geübt. Mit Inge Minte gab es jetzt auch ein wirkliches Mariechen.

Die Funken bestehen nun aus:

Kommandant: Fritz Tollmann, Hauptmann: Willi Jansen, Tanzpaar: Inge Minte, Josef Nolden, Fähnrich: Paul Goslar, Schriftführer: Franz Josef Esser, Rechnungsführer: Heinrich Schroers, Kassierer: Paul Boeck, Kammerbulle und Spieß: Peter Gatzweiler

Sowie den Funken:

Karl-Viktor Mundt, Jobst Ehsmeyer, Fritz Drügh, Georg Schmitz, Heinz Richards, Heinz Dennborg, Matthias Schulze, Matthias Krämer, Hermann Weiler, Peter Schroers, Johannes Kratz, Hans Strick, Bert Weinem, Peter Schleiermacher, Karl-Heinz Nolden, Robert Hintzen, Ferdinand Schieren, Willy Scheeben, Josef Braun, Christian Lersch, Matthias Opgenorth

Auf der 40jährigen Jubiläumssitzung der Zölleche Öllege mit der Einführung des neuen Prinzen Karl I. (Esser), der von den Funken die Ernennungsurkunde zum Ehrenkommandanten erhielt, traten die Funken unter der Leitung von Hauptmann Willi Jansen als stärkstes Corps in den neuen Uniformen an. Funkenmariechen Inge Minte und Tanzoffizier Josef Nolden fügten sich mit ihrem Tanz prächtig in den wohl schönsten Auftritt des Abends ein.

1950/51

In diesem Jahr wurden die neuen Hüte angeschafft und die Ausrüstung des Corps vervollständigt. Eine traurige Nachricht war das Ableben unseres Kommandanten Fritz Tollmann, der unter großer Beteiligung am 21. März 1951 zu Grabe getragen wurde. Große Verdienste beim Wiederaufbau des Corps nach dem Kriege sind ihm zuzuschreiben.

1951/52

Die Session 1951/52 war auf das 25jährige Bestehen der Blauen Funken abgestimmt. Am 19. Januar 1952 fand im Lokale Wwe. August Reuter die offizielle Jubelfeier statt, zu der die damalige Kommandantin Lilly Tollmann die anwesenden Funken und Gäste begrüßen konnte. Ehrenkommandant Jean Diefenbach hatte die verlorengegangene Originalchronik rekon-struiert und für das Corps bis zum Jahre 1950 neu verfaßt. Daraus gab er einen Rückblick auf das Entstehen und den Werdegang der Blauen Funken.

Im Rosenmontagszug lief ein Prunkwagen mit einem überdimensionalen Nachbau des Jubiläumsorden und zusätzlich ein Wagen mit einem riesigen Drachen. Den Abschluß Jubiläums bildete der bereits traditionelle Funkenball am Karnevalsdienstag.

1952/53

In dieser Session wurde Peter Tönnes zum 1. Präsident der Blauen Funken gewählt. Im November 1952 wurde ein vollkommen neuer Mariechentanz und erstmalig auch der Gruppentanz einstudiert, der heute noch von den Jungen der Kindergruppe getanzt wird. Der Funkenball stand unter dem Motto: „Fest in Blau“.

1953/54

Am 14. August 1953 erklärte sich das Corps gegenüber der Stadt Zülpich bereit, an der Wiederaufbaufeier am 12. und 13. September teilzunehmen. Das Corps hat zum Gelingen des Festes wesentlich beigetragen. 2 Tage vorher wurden an den Toren der Stadt Festabzeichen an alle Ein-, Aus- und Durchreisende, egal welcher Nationalität und Verkehrsmittel, verkauft. Das Standquartier im Rathaus unter Befehl unseres Präsidenten Peter Tönnes konnte einen Verkauf von 3171 Abzeichen mit einem Endpreis von DM 1.680,– vermelden. Im historischen Festzug erschienen die Blauen Funken in ihren neuen aus Tuch gefertigten Uniformen, welche so in der Friderizianischen Zeit (17. u. 18. Jh.) getragen wurden, die nun die alten bibergefärbten ersetzten. Die Wischer wurden jedoch durch Gewehre und unsere Funkenfahne durch eine Fahne aus dieser Zeit ersetzt.

1954/55

Mit Heinz IV. (Denneborg) stellten die Funken in dieser Session ihren ersten Prinzen nach dem Krieg. Erwähnenswert erscheint der Auftritt in Rheinbach, wo 80 Teilnehmer aus Zülpich mit dem Corps erschienen und der dortige Saal aus allen Nähten platzte. In diesem Jahr besuchten die Blauen Funken mit den Öllegen und der Prinzengarde erstmals das städtische Krankenhaus, um den Kranken etwas Freude zu spenden. Der Höhepunkt war diesmal unser Dienstagsball, wo bei 420 Besuchern der Saal überfüllt war und eine Bombenstimmung herrschte. Viele prominente auswärtige Besucher waren von diesem Fastelovend so beeindruckt, daß sie uns mit dem Versprechen „Aufwidersehen im nächsten Jahr“ verließen.

1955/1956

Der Corps eröffnete die Session mit 35 Mann, einschl. Mariechen, 3 Senatoren und 10 inaktiven Mitgliedern. Am 04. Februar besuchten wir die Prinzengarde Euskirchen anläßlich ihres Corpsfestes. Hierzu schrieb der Kölner Stadtanzeiger: „Beim Einmarsch des forschen Musikcorps und des Corps der Blauen Funken Zülpich schlug die Begeisterung Purzelbäume“. In diesem Jahr wurden die Funken ins Vereinsregister eingetragen.

1956/1957

Am 25. Februar fand ein Aufzug in der guten Stube der Stadt Bonn, dem Bürgerverein bei den Zunftmeistern, statt. Unser Funken- und Mariechentanz erregte großes Aufsehen. So etwas hatte man selbst in Bonn noch nicht gesehen. Die letzten Funken kehrten erst in den frühen Morgenstunden heim.

1957/1958

Anläßlich des 30jährigen Bestehens der Funken arrangierte man ein Corpsfest, was in Ermangelung eines Saales im Sälchen Bülles gefeiert wurde. Erstmalig traten wir im Februar mit großem Erfolg bei den Kruuschberger Funken in der Stadthalle Düren auf. Da kein Saal zur Verfügung stand, um unseren Funkenball am Karnevalsdienstag zu feiern, traf man sich zum gemütlichen Kehraus in der Gaststätte „Em Höttche“.

1958/1959

Unser Stammlokal Reuters Baracke am Münstertor hatte seine Pforten geschlossen und man beschloß, in der Generalversammlung zu Heinz Esser „Em Höttche“ zu gehen. Alle Karnevalsveranstaltungen fanden ab dieser Session in der Schützenhalle statt. Als Höhepunkt des Fastelovends 58/59 war das von den Funken aufgeführte Cancan-Balett, das wohl in der Stadthalle Düren den größten Beifall der dortigen Veranstaltung erntete. Hans Falderbaum, Oskar Grahl, Hermann Josef Klinkhammer, Karl-Heinz Nolden, Gunther Sieger und Peter Schleiermacher waren die Funken, die hier das erste Herrenballett aufführten.